Sanierung einer Esskastanie in Hitzendorf

Am 7. Februar wurde das Naturdenkmal Nr. 674 in Stein in der Gemeinden Hitzendorf saniert. Die Esskastanie (Castanea sativa) wurzelt auf einer Waldböschung zwischen einem Hofgebäude und der Straße. Der mächtige Baum mit einer weit ausladenden Krone ist vom Kastanienrindenkrebs befallen, eine Pilzkrankheit, die aus Asien weltweit verschleppt wurde. Der Pilz befällt die Leitungsbahnen, die obere Krone wird nicht mehr ausreichend versorgt und stirbt ab. Unterhalb des befallenen Gewebes kann der Baum hingegen neu austreiben und ist somit noch lange nicht tot.

Aus diesem Grund wurde bei dem Naturdenkmal die abgestorbene Krone reduziert und somit für ausreichende Verkehrssicherheit an dem Standort gesorgt. Das Naturdenkmal hat nunmehr anstatt der ursprünglichen ca. 24 m eine Höhe von ca. 14 m und stellt daher keine Gefahr mehr für das Hofgebäude oder die Straße dar. Durch den ausreichenden Zuwachs von Kallusgewebe kann von einer ausreichenden Standsicherheit des Baumes ausgegangen werden und die Versorgung der verbliebenen Krone bleibt gewährleistet.

 

Erhaltung natürlicher Lebensräume und nachhaltige Baumgestaltung

Altbäume bieten durch vorhanden Höhlungen, Wassertaschen, Rissen und abgehobenen Rindenbereichen vielen Kleintieren wertvollen Lebensraum. Um diese Strukturen zu erhalten oder zu fördern und um eine naturnahe Erscheinungsform des Baumes zu erhalten wurde der Pflegeeinsatz von Mag. Dagfin Kreilinger (www.freund-der-baeume.at) unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.

Anstelle eines sauberen stammnahen Schnittes wurden Starkäste nur geringfügig angeschnitten und dann durch Seilzug abgerissen. Somit verbleibt Totholz im Baum und durch die ausgefranste Bruchstelle entsteht eher der Eindruck eines Windbruchs anstatt eines menschlichen Zutuns.

Wir sehen dem Neuaustrieb des Baumes in den nächsten Wochen entgegen und sind gespannt, wie sich der Baum in den nächsten Jahrzehnten noch entwickeln wird.

Sanierung Esskastanie